Wanderung zum Forsthaus Blumenhagen

Der Schneeregen der vergangenen Nacht hatte ein Wenig nachgelassen, als sich unsere Wandergruppe zur Abfahrt an der Bushalteschleife in Ronnenberg in Bewegung setzen wollte. Unser Ziel sollte der kleine Parkplatz am Kappenberg nähe Altenhagen II sein. Die durch die Wetterlage sehr nassen und rutschigen Wanderwege luden nicht gerade zum entspannten Wandern ein. So mancher Wanderschuh versank im Matsch oder in einer größeren Pfütze. Unsere Wandergruppe lässt sich aber von solchen Unannehmlichkeiten nicht abhalten den Tag zu genießen.

Der erste Halt wurde nach kurzer Zeit, an einem der hier am Deister des Öfteren anzutreffenden Hügelgräbern eingelegt. Diese Natursteingräber sind, so die Forschung, zwischen 1600 bis 750 v.Chr. entstanden. Etliche dieser steinzeitlichen Gräber waren in der Neuzeit wieder verschwunden, denn sie lagen bei der waldwirtschaftlichen Nutzung oft im Weg. Die Steine die die hier bestatten Toten schützen sollten, wurden nun für andere Zwecke verwendet. Für die lange zurückliegende Menschheitsgeschichte hatte man noch kein Gefühl entwickelt.

Einkehr gehalten wurde im altehrwürdigen Forsthaus Blumenhagen. Dieses Gebäude diente, so Heimatforscher Karl Parisius, von etwa 1250 bis 1300 dem Ritter Wulfardus Blume oder Blome als Stammsitz. Als gräfliches Vorwerk wird es um 1600 der Grafschaft Schaumburg zugeordnet. Im 18. Jhd. wurden hier Blumen für die Königlichen Gärten in Herrenhausen gezüchtet. Später war hier die Revierförsterei untergebracht, danach nutzte ein Schäfer die Gebäude für seine Tiere. Diese wechselvolle Geschichte ist zu erleben, wenn die Wanderer hier einkehren, und die reichhaltigen Portionen, die die Küche des Hauses dem Gast serviert, mit Genuss verzehren. Dass die heutige Wetterlage sich für uns so günstig entwickelt hat, verdanken wir u.a. unserer Wanderführerin Christa – sie muss eine Verbindung zum Wettergott haben.   

GDK