Der heutige kalte Wintertag mit seinem verhangenen Himmel und leichtem Nieselregen hielt unsere kleine Wandergruppe nicht davon ab, den Maschsee zu umrunden. Eine leichte, brüchige Eisdecke lies die Wasseroberfläche ruhig erscheinen, und die hier am See ansässigen Blässhühner und Enten hatten sich an den wenigen offenen Wasseroberflächen eingefunden, um das Schwimmen, bei dieser winterlichen Atmosphäre, nicht zu verlernen.
Da wo wir heute das Wasser des Sees bewundern und wassersportlich nutzen, war einst ein Feuchtgebiet, dass von den jährlich von der Leine mitgeführten Schmelzwassern des Harzes überflutet wurde. Erst die Nationalsozialisten kamen in den1930er Jahren auf die Idee, mit Hilfe der damaligen Arbeitslosen einen See anzulegen, der überwiegend zur Attraktivität der Stadt betragen sollte. Die Einweihung dieses neu entstandenen Freizeitvergnügens fand am Himmelfahrtstag, dem 21. Mai 1936 statt. Man spricht von über 100.000 Menschen, begleitet von NSDAP Paraden die zur Eröffnung erschienen waren. Die Künstler der damaligen Zeit trugen mit ihren Kunstwerken zur Verschönerung der Uferpromenade bei. Sie alle standen selbstverständlich dem herrschenden Regime sehr nahe. Diese Vergangenheit hindert uns heute nicht daran, ein Familienfoto unter oder neben diesen Kunstwerken aufzunehmen, und es all unseren Freunden und Bekannten zur Kenntnis zu bringen. Die Stadt wirbt heute mit See und den dazugehörigen Plastiken aus der Entstehungszeit. Neu hinzugekommen ist eine Plastik von Alexander Calder der „Hellebardier“ der nun den Zugang zum Nordufer verschönert.
Um zum Abschluss noch einmal einen Überblick über den See zu erlangen, hielten wir Einkehr im, zum Museumskomplex gehörenden, Restaurant „Bell Arte“. Die hier ausgelegte Speisekarte steigerte bei uns Wanderern den Wunsch nach einer kleinen Stärkung. Unsere diesbezüglichen Wünsche wurden von der Bedienung mit einem großen Lächeln erfüllt.