Steleneinweihung und 90jähriges Bestehen

Die Einweihung eines Steins zur Stadtgeschichte Ronnenbergs fand am Mittwoch, 21. Nov. 2018 statt. Die Ersterwähnung Ronnenbergs, so die letzten Erkenntnisse unserer Forschungsarbeit haben ergeben, dass wir uns auf den Chronisten Widukind von Corvey beziehen können, der in seiner Chronik „Res gestae Saxoniae“, die der Kaisertochter Mathilde (955–999) gewidmet war, Ronnenberg erwähnt. Widukind berichtet hier über die Schlacht der Thüringer gegen die Merowinger im Jahre 531 die in der Nähe von „Runibergun“ stattgefunden haben soll. Ob der Schlachtort unser Ronnenberg ist, werden kommende Forscher auf Grund von neuen Erkenntnissen eines Tages eindeutig belegen können. Widukind muss, als er seine Chronik verfasste, der Ort Ronnenberg im Marstemgau schon bekannt gewesen sein. Ein eindeutiger Beweis, dass Ronnenberg als bedeutender Ort im Calenberger Land zur Zeit Widukinds (968) existiert hat.

Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass wir dieses Jubiläum feiern konnten. Ein neues Geschichtsbewusstsein hat die Bürger mit der Aufstellung dieses Steins an der Straße am Hagentor, mitten im Zentrum Ronnenbergs, ergriffen. Einige hundert Ronnenberger haben es sich nicht nehmen lassen, an dieser Zeremonie teilzunehmen. Der Entwurf des Steins und die Planung der Aufstellung stammen aus der Feder von Timo Fleckenstein (Team Räumliche Stadtentwicklung). Die Eleganz dieser Sandsteinstele mit dem Wappen Ronnenbergs als Krone, soll von der 1050jährige Geschichte künden. Durch die symmetrische Positionierung auf der Grünfläche entstand eine ästhetische Symbiose. Die Zusammentragung all der Erkenntnisse über die reiche Geschichte Ronnenbergs, haben wir unserem Heimatbund-Vorsitzenden Karl-Friedrich Seemann zu verdanken, er hat in seiner freien Zeit Geschichtsdaten zusammengetragen, in den einschlägigen Archiven geforscht und seine Erkenntnisse in mehreren Heften dokumentiert und veröffentlicht. Sein Engagement in Sachen Geschichte und Kultur für unseren Heimatort kann somit gar nicht hoch genug bewertet werden. Der Heimatbund Ronnenberg wird sich auch weiterhin für die Erforschung der Geschichte Ronnenbergs einsetzen und ihr viel Aufmerksamkeit widmen.

„Möge die Ronnenberger Stele die Stadt und ihre Bewohner beschützen, Glück bringen und als neuer Identifikationsort der Ronnenberger in die Herzen geschlossen werden.“ So stand es als Schlussbemerkung in dem kleinen Begleitheft der Stadt Ronnenberg, das während der Einweihungszeremonie an die Anwesenden verteilt wurde.

Im Anschluss an die Stelen-Präsentation feierte der Heimatbund sein 90jähriges Bestehen. Zahlreiche Gäste und Gratulanten waren erschienen, um dem Heimatbund ihre Verbundenheit auszudrücken und ihm Glück und Erfolg für die Zukunft zu wünschen. Außer der Bürgermeisterin Stephanie Harms waren der Präsident des Heimatbundes Niedersachsen Heinz-Siegfried Strelow und seine Vorstandskollegen Wilfried Otto, Ellen Scheffler sowie etliche Gäste aus Politik und Kultur erschienen, um mit uns dieses Jubiläum zu begehen. Karl-Friedrich Seemann wies auf seiner Laudatio noch einmal darauf hin, dass im Vordergrund unserer Aktivitäten die Lokalgeschichte und Brauchtumspflege stehen. Seemann erwähnte in diesem Zusammenhang seine Vorgänger, wie den Gründer des Heimatbundes Georg Meyer, der schon 1930 das Fundament zur Ortsgeschichte Ronnenbergs legte und eine 1400-Jahr-Feier organisierte, die damals von den Bürgern mit Begeisterung aufgenommen wurde. Albert Rampendahl sammelte museale Gegenstände und legte damit den Grundstein für das spätere Heimatmuseum. Der längst zu kleine Museumsraum im ehemaligen Kalischachtgebäude konnte 1977 in das heutige ehemalige bäuerliche Anwesen, an der Straße Über den Beeken, umziehen, wo es sich nach eingehender Gebäudesanierung, heute noch befindet. Unter der Leitung von Ernst-August Meyer, dem Vorgänger von Karl-Friedrich Seemann, wurde das Museum ausgegliedert und dem neu gegründeten Museumsverein übertragen. Seit 2004 leitet Seemann nun den Heimatbund mit seinen vielfältigen Aktivitäten wie Wanderungen, Frühstücksrunden sowie Klön- und Spielabenden. Sein größter Wunsch besteht in der Hoffnung, das tatsächliche Alter Ronnenbergs könne in den kommenden Jahren ermittelt werden. Möglicherweise liegen zum 100jährigen Jubiläum unseres Vereins schon neue Datierungskriterien vor.

 

GDK